Vor dem Heimspiel gegen Paderborn (Samstag, 19 Uhr Kuhberghalle) appelliert Trainer Mike Taylor an die Ehre seiner Mannschaft. Denn die bitteren 73:94-Niederlage vom Hinspiel schmerzt noch immer.
Es war keine einfache Woche, die hinter der Mannschaft von ratiopharm Ulm liegt. Erst verletzte sich Coleman Collins in Braunschweig - sein Einsatz gegen Paderborn bleibt fraglich - dann musste Lee Humphrey aus familiären Gründen in die USA fliegen (er spielt) und zuletzt erschütterte die erneute Verletzung von Sebastian Betz das Team. Aufgrund nicht nachlassenden Adduktorenbeschwerden fällt der 24-jährige Forward für den Rest der Saison aus. "Das ist sehr bitter und schade für Sebastian", so Taylor, der die vergangen Tage als "alles andere als normal" beschreibt.

Dennoch verliert Taylor die am Samstag anstehende Aufgabe gegen die Paderborn Baskets nicht aus dem Fokus. Daran hat ihn - und den Rest der Mannschaft auch - die gestrige Video-Session erinnert. "Wir hatten all ein schlechte Gefühl im Bauch, als wir die 73:94-Niederlage in Paderborn noch einmal gesehen haben", so Taylor. Deshalb appelliert der Amerikaner nun an den Stolz seiner Mannschaft. "Wir müssen aus dieser bitteren Niederlage lernen und mit einer ganz anderen Intensität spielen als im Hinspiel.", so Taylor.

Das wird nicht leicht so leicht wie die Tabelle vermuten lässt. "Für Paderborn geht es um alles oder nichts. Sie werden spielen, als ob es um ihr Leben ginge", prophezeit Taylor. Vor allem Topscorer Malik Moore (11,9 PpS) und seine amerikanischen Kollegen Kevin Langford (10,6 PpS), Sefton Barrett (10,6 PpS) und DeAndre Haynes (9,9 PpS) verfügen offensiv über einiges an Potenzial. Ob dies für den Klassenerhalt reicht, entscheidet sich für die Gäste in Ulm. Schließlich kämpft der Tabellenletzte um jeden Punkt. Mit nur fünf Siegen aus bisher 28 Spielen rangieren die Paderborner dann auch am Ende der Tabelle.

Dass es in den verbleibenden sechs Spielen für die Paderborner verdammt eng" werden wird, mutmaßt nicht nur die "Neue Westfälische" in ihrer Montagsausgabe, sonder auch Kapitän Daniel Lieneke: "Nun wird der Ligaerhalt umso schwieriger". Grund für den Pessimismus ist nicht nur der bisherige Saisonverlauf, sondern aktuell die Heimspielniederlage gegen die Walter Tigers Tübingen. Hatte man die Tübinger in den letzten drei Jahren zuhause immer klar beherrscht, verloren die Baskets zuletzt mit 73:82. "Es fällt mir schwer, diese Niederlage zu akzeptieren. Ich war noch nie so ernüchtert", erklärte Paderborns Trainer Dirk Happe. Dabei hat Happe die meisten Niederlagen der Ostwestfalen gar nicht zu verantworten. Der Nachfolger von Ex-Trainer Olaf Stolz ist erst seit einigen Wochen im Amt.

Doch Taylor möchte die Schwierigkeiten des Gegners erst gar nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Es geht um uns. Und darum, ob wir als Team stolz genug sind, um die Hinspielniederlage wieder auszubügeln."

Sportzentrum Kuhberg Ulm

Grimmelfinger Weg 50
89077 Ulm

Lageplan