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Dienstag 24.05.22
10:00 Uhr
Zugunglück in Blaustein
Da geh ich hin!
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Abendkasse k.A.
Beschreibung
Zwei Schwerverletzte und elf Leichtverletzte sind die erste Bilanz eines schweren Unfalls am Dienstagmorgen am Bahnübergang bei Blaustein-Arnegg. Gegen halb neun Uhr morgens kam ein Linienbus, in dem nur der Fahrer saß, auf dem Bahnübergang zum Stehen, kurz darauf senkten sich die Schranken und der herannahende Zug rammte den Bus von den Gleisen.
Auf der Kreisstraße zwischen Arnegg und der Bundesstraße 28 war es zuvor auf regennasser Straße zum Sturz eines Motorradfahrers gekommen. Die Besatzung eines Rettungswagen und des Ulmer Rettungshubschrauber „Christoph 22“ versorgten den Mann. Dadurch kam es zu Verkehrsbehinderungen und ein leerer Linienbus, der aus Richtung Blaubeuren kam und nach Arnegg fahren wollte, kam auf dem Bahnübergang zum Stehen. Alle Warnungen waren vergeblich, der Busfahrer wollte noch links an den stehenden Fahrzeugen vorbei, als der Regionalexpress aus Richtung Blaubeuren aus einer Rechtskurve kam und den Bus in die rechte Seite rammte. Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass der Bus um 180 Grad gedreht wurde und nach rechts von den Gleisen geschleudert wurde. Dabei wurde auch die komplette Schrankananlage weggerissen und der Busfahrer aus dem Bus geschleudert und schwerst verletzt. Der Bus begann sofort zu brennen, während der zweiteilige Triebzug durch den Aufprall mit dem ersten Drehgestell entgleiste und noch fast 150 Meter durch den Schotter rutschte, bis er stehenblieb. Der Triebfahrzeugführer wurde ebenfalls schwer verletzt.
Von den 74 Fahrgästen im Zug verletzten sich nach ersten Erkenntnissen der Polizei elf leicht, sie wurden teilweise noch im Zug von einem Großaufgebot an Rettungskräften versorgt.
Rund 130 Feuerwehrleute, Rettungsdienstmitarbeiter, Polizisten und Helfer des THW waren im Einsatz. 13 Notfallseelsorger kümmerten sich die Fahrgäste und Augenzeugen, ein Bus der Ulmer Feuerwehr brauchte die Fahrgäste in die Lindenhofhalle nach Herrlingen.
Währenddessen liefen vor Ort die Löscharbeiten am brennenden Bus und die Unfallermittlungen. Ein Sachverständiger für Unfallanalytik sicherte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die Unfallspuren, bevor die Bergungsarbeiten beginnen konnten.
Der ausgebrannte Linienbus wurde mit einem Mobilkran auf einen Tieflader verladen, anschließend wurde das ölverseuchte Erdreich unter dem Bus ausgebaggert.
Für den Abend wird ein Schienenkran aus Fulda erwartet, der den Zug wieder auf die Gleise stellen soll. Anschließend muss der Schotter gereinigt werden und möglicherweise müssen auch noch beschädigte Schwellen ausgetauscht werden. Die Bahnstrecke Ulm-Blaubeuren wird mehrere Tage gesperrt bleiben müssen, die Fahrgäste werden ersatzweise mit Bussen befördert.
Text/Foto: Thomas Heckmann