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Freitag 16.03.12
19:00 Uhr
Eröffnung des Landesjazzfestivals 2012:
The Klezmatics (USA)
Die weltbeste Klezmerband aus den USA!
Da geh ich hin!
Freunde einladen
Vorverkauf 25,30 Euro
Abendkasse 26,00 Euro
erm. 22,00 Euro
Beschreibung
Im Jahr 2012 kann der rührige Reutlinger Jazzclub IN DER MITTE sein 50jähriges Bestehen feiern. Dies ist eine ausgesprochene Rarität, gibt es doch nur eine sehr überschaubare Zahl an Jazzclubs in Deutschland, die so lange ununterbrochen existieren und dies mit regelmäßiger Konzerttätigkeit. Gegründet 1962 und im Jahr danach als Verein eingetragen, hat der Club in der Zeit seit Gründung knapp 5000 Konzerte organisiert und veranstaltet.
So ein rares Jubiläum muss gebührend mit vielen hochkarätigen Konzerten gefeiert werden. So ist es dem Jazzclub gelungen, zu diesem Anlass das Baden-Württembergische Landesjazzfestival 2012 nach Reutlingen zu holen, ein Ereignis, das landesweit Beachtung findet.
Im Sommer 1988 entfachte eine bis dahin unbekannte Band aus New York Beifallsstürme beim erstaunten Berliner Publikum: The Klezmatics. Im Rahmen des Festivals "Heimatklänge - vom Heimatplaneten Erde" stand der erste internationale Auftritt der 1986 formierten Klezmergruppe unter dem Motto Jiddische Soulmusik von der Lower East Side: Temperamentvolle bulgars, shers, freylekhs - typische Klezmer-Tanzformen - im Wechsel mit sowohl wehmütigen als auch kämpferischen Liedern. So kehrte eine Musikkultur, deren Ursprünge eine vierhundert jährige Tradition in Mittel- und Osteuropa aufweist, endgültig aus New York zurück nach Berlin.
Das seit Mitte der siebziger Jahre an der West- und Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika entstehende Klezmer-Revival - junge jüdische Musiker entdeckten die musikalischen Wurzeln ihrer aus Osteuropa ausgewanderten Eltern und Großeltern - hatte schon in den achtziger Jahren Berlin erreicht: Mit den New Yorker Bands Kapelye und Andy Statman Klezmer Orchestra hatten 1984 Protagonisten der wiederbelebten Klezmer-Kultur das Interesse an jiddischer Musik geweckt, ebenso wie Giora Feidmans Klarinettenspiel in Peter Zadeks legendärer Inszenierung von Joshua Sobols Ghetto. Während die Auftritte dieser Künstler stark von der Tradition geprägt waren, orientierten sich The Klezmatics in Repertoire und Arrangements an den kosmopolitischen Sounds ihrer Heimatmetropole New York City.
Aufgrund ihrer lebendigen und mitreißenden Art Musik zu machen, haben sie nicht nur auf der ganzen Welt ein begeistertes Publikum ihrer Liveauftritte gefunden, sondern auch die Möglichkeit gehabt, ihre Musik in unzählige Film- und Theaterproduktionen einzubringen, sie auf CDs zu bannen, auf Festivals zu spielen und nicht zuletzt mit einigen der größten Musiker der letzten 20 Jahre zu arbeiten, so z.B. John Zorn oder Itzhak Perlman. David Letterman und Conan O'Brien luden sie in ihre Sendungen ein, und die BBC zu einer Session in der John Peel Show, Tony Kushner, dessen Stück "Angels in America" den Pulitzer Preis gewann, holte sie ins Theater und auch im New Yorker jüdischen Museum standen sie schon auf der Bühne.
Klangvolle Namen und Erfolge sind auch den Lebensläufen jedes Einzelnen der Musiker zu entnehmen: Led Zeppelin, John Zorn, Bob Newirth (Velvet Underground), LL Cool J, Lester Bowie, David Byrne, Uri Caine, Giora Feidmann, David Krakauer spiegeln nicht nur die Erstklassigkeit der Musiker wider, sondern auch die Vielfältigkeit der Stile, mit denen sie sich beschäftigen.
Gerade diese Offenheit macht den besonderen Charakter der jiddischen Musik aus: Es ist die musikalische Tradition weit gereister Leute: Wohin sie auch kamen, integrierten sie die eigenen musikalischen Wurzeln - sowohl synagogale Musik und chassidische Gesänge aber auch säkulare Festmusik - mit denen der neuen Heimat und den gegenwärtigen zeitgenössischen Strömungen. In diesem Sinne wurden Naftule Brandwein (1889-1963) und Dave Tarras (1897-1989) zu den prägendsten Gestalten der Klezmer-Musik im 20. Jahrhundert: Sie verbanden die von osteuropäischen Einflüssen dominierte jüdische Musik ihrer Zeitepoche mit den vielfältigen der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Amerika entstandenen Musikstilen und schufen daraus die heute als Klassiker anzusehenden Klezmerstücke. In den über 20 Jahren ihres Bestehens gelang den Klezmatics in einzigartiger Weise ähnliches: Sie verschmelzen traditionelle Idiome des Klezmer mit Elementen des zeitgenössischen Pop, Rock und Jazz.
Dies spiegelt auch die Zusammenarbeit der Klezmatics mit Vertretern anderer Genres und Weltkulturen wider: Mahmoud Fadl, Ben Folds, Marc Ribot, Neil Sedaka, und Värttina. Nicht zu vergessen die Auftritte und Aufnahmen mit Chava Alberstein, Maurice El Médioni und Itzhak Perlman.
Im Sommer 2004 überraschten die New Yorker Berlin mit einem weiteren
Höhepunkt: Unter dem Motto "Brother Moses Smote the Water" kam es zu einer Begegnung ohnegleichen zwischen Klezmer und Gospel - präsentiert von The Klezmatics und den Gospel-Virtuosen Kathryn Farmer und Joshua Nelson. Die Sommernächte auf dem Kulturforum am Potsdamer Platz wurden im wahrsten Sinne des Wortes zu einem lebensspendenden /tuml/ (jiddisch für Tumult) aus Tradition und Kulturen am historischen Ort. Ein weiteres Projekt der Klezmatics wurde im Juni 2003 uraufgeführt, eine Gemeinschaftsproduktion mit der Jenaer Philharmonie, bei der Musik der Klezmatics und zeitgenössischer US-amerikanischer Komponisten in konzertantem Arrangement aufgeführt wurde.
Aber nicht nur die Verwendung von Elementen fast aller Art von zeitgenössischer Musik ist ein Markenzeichen der Klezmatics, sondern auch das Repertoire von Liedern. Stets überraschen die Klezmatics mit bislang unbekannten jiddischen Titeln traditionellen Ursprungs, in Liedern zeitgenössischer jiddischer Poeten wie Michael Wex wird die todgeglaubte jiddische Sprache wieder zum Leben erweckt. Aber auch englischsprachige Songs wie von Dave Lindsay und Tony Kushner weisen die Klezmatics als Avantgardisten aus. Ein derartiges Liedrepertoire ist einzigartig und brachte ihnen 2007 für ihre Woody Guthrie Vertonungen auf „Wonder Wheel“ aus dem Jahre 2006 als erste und bisher einzige jüdische Musikgruppe den renommierten Grammy Award ein. Ebenfalls im gleichen Jahr wurden sie New York Jewish Music Award als beste Klezmer Band) geehrt und erhielten kürzlich den GLAMA (Gay and Lesbian American Music Award).
20 Jahre nach dem ersten Album „Shvaygn is Toyt“ auf Piranha Musik erschien 2008 das Album „Tuml=Lebn“ mit einer Auswahl aus allen Klezmatics Albumveröffentlichungen, die durch ihre zeitlose musikalische Bandbreite von Punk, Ska, Folk bis Klassik begeistert und bereits heute Lust auf künftige Abenteuer der Band macht.
„Live at Town Hall“ - Die Live-CD zum 25-jähringen Bühnenjubiläum.
Anlässlich ihres 25-jährigen Bühnenjubiläums veröffentlichten The Klezmatics am 13. September 2011 ihr Doppel-Album „Live at Town Hall“, den Mitschnitt eines bemerkenswerten Konzertes in New York City mit zahlreichen Gastmusikern. Die Aufnahme erfolgte in Verbindung mit der Film-Dokumentation „On Holy Ground“ über The Klezmatics. Auf dem Album finden sich Stücke aus allen Jahren der Klezmatzics-Geschichte, unter den Gästen finden sich Größen wie David Krakauer und Margot Leverett, Susan McKeown und Joshua Nelson.
Die Mitglieder sind:
Lisa Gutkin - Violin
Lorin Sklamberg - Vocals, accordion
Paul Morrissett - Bass, Timbles (small high drums)
Frank London - Trumpet, keyboards
David Licht - Drums
Matt Darriau - All wood instruments: flute, clarinet,...
www.klezmatics.com