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Freitag 07.06.13

20:00 Uhr

Indi(e)stinction:

Yesterday Shop / Bergen


Da geh ich hin!
Freunde einladen




Vorverkauf 10,35 Euro
Abendkasse 13,00 Euro
ermäßigt 9,00 Euro

Beschreibung

Zwei Bands mit von Presse und Publikum hochgelobten Debutalben teilen sich die franz.K-Bühne:
Yesterday Shop mit den ex-Reutlingern Clemens Kluck und Daniel Bender malen musikalische Bilder. Mal sind sie düster, mal melancholisch, mal wütend und mal ausgelassen. Die oft mehrstimmig vorgetragenen melancholischen Gesänge von Yesterday Shop ranken dabei an gesellschaftlichen Verwirrungen empor.
Bergen machen Popsongs mit Folk-Appeal, mit Klavier, Gitarren, Schlagzeug, Bass, Klarinetten und große Melodiebögen zeichnende Bläser.
Bergen machen in der Sache da weiter, wo Distelmeyers Apfelmann aufgehört hat, sind mal kauzig und verschachtelt, dann aber auch wieder harmonisch aufs Einfachste reduziert.


Die oft mehrstimmig vorgetragenen melancholischen Gesänge von Yesterday Shop ranken dabei an gesellschaftlichen Verwirrungen empor. »Don´t kill your kids« ist hier der hoffnungsvolle wie gelangweilte Ausruf einer jungen Generation, die in einer zerstückelten und nach Sinn suchenden Zeit aufwächst. Mit Bezügen zu Ludwig II. und Albert Camus´ »Der Fremde« werden dabei Abgründe und Hoffnungen der menschlichen Existenz besungen. Die sich dazu behutsam aufbauenden Klangwelten mit ihren traurig schönen Gitarrenmelodien, einem zynisch nachtwandelnden Schlagzeug und den düsteren Bässen schieben einen dabei von einer Assoziation zur nächsten. Denkt man zuerst an eine Band wie »Broken Social Scene«, sind es im nächsten Moment schon wieder die amerikanischen »Explosions in the Sky«, gepaart mit den frühen Radiohead. Die elf Stücke des Debutalbums reichen dabei von eher poppigen Elementen (Paris Syndrom) über experimentelles (Modern Philosophy) bis hin zum ausufernden Epos von »We Like Chopin«. Man hört dem Album dabei an, dass es in Zurückgezogenheit und liebevoller Kleinarbeit entstanden ist. Gemeinsam mit dem Hamburger Produzenten Kristian Kühl durchlebten Yesterday Shop dabei die Wellen intensiven künstlerischen Schaffens. Durch die Beteiligung zahlreicher Gäste beweisen Yesterday Shop auf ihrem ersten Ablum ihre Offenheit und ihren Mut zur Vielfalt. Überhaupt ist hier alles Familie. Alle Beteiligten, Produzent, Musiker und all die anderen Mitwirkenden sind Freunde und diese Intimität spürt man von der ersten Sekunde des Albums an.

»bergen ist eine Band aus Dresden.« So fangen bergen aus Dresden in der Regel immer an, wenn sie etwas über sich selbst erzählen sollen. Und es klingt manchmal ein bisschen so, als ob nach dieser Feststellung schon Schluss wäre, die Fakten aufgezählt und man nicht so recht wüsste, wie weiter.

In der Tat ist der bergen-Ansatz ein, nun ja, eher spezieller und gar nicht so einfach auf den Punkt zu bringen. Denn statt über Störche, Tütensuppe und reitende Prinzen (auf dem bergen-Debüt „Gegenteil von Stadt“ von 2009) singen die Sachsen auf ihrem zweiten Album Bärenmann auf einmal über alte Zausel, die sich Fell ins Gesicht kleben, um zwischen sieben und acht auf eigene Faust den Verkehr zu regeln, runzelige Frauen am Badewannenrand, verknallte Paare, die sich am Feierabend einen Suizid per Livestream im Internet angucken oder immer wieder über verkitschte, nicht mehr ganz so jugendliche Liebe, die einen durch den nächsten Winter bringen muss und dabei vielleicht auch schon die letzte ist.
»bergen haben einen ganz eigenen Klang, der ziemlich facettenreich ist« befand Deutschlandradio Kultur vor einiger Zeit und wahrscheinlich ist diese Mischung aus erzkonservativ und befremdlich, versponnen und lahmarschig auch der Grund, warum sich Erdmöbel-Produzent und -Bassist ekimas nicht lange bitten ließ, dem Bärenmann im Kölner Musikkollektiv Eigelstein ein passendes Klangkostüm zu nähen. Eines, das all die eiernden, unperfekten Momente der mehrheitlichen Amateurmusiker von bergen nicht glattbügelt, sondern Atmen lässt und diese am Ende dennoch zu einem runden Ganzen führt.

So erzählen bergen acht ausgedehnte Songs lang von aussichtlosen Kämpfen, zerplatzen Träumen, kranken Typen und klapprigen Beziehungskonstrukten, wenn die Sturm und Drang-Phase zunächst mal überwunden ist. Die Suche nach Halt wird zum zentralen Thema, oder wie es im Schlusstitel »Iona« heißt: »Wenn wir jetzt sagen, dass das jetzt »immer« ist, dann brauch ich Dein Versprechen, dass wir das beide packen. Denn manchmal weiß ich nicht, wie die anderen das nur machen.«

Ob das am Ende dann alles gut ausgeht bleibt nur zu hoffen.
Der Bärenmann jedenfalls folgt bis dahin erstmal seinen gottgegebenen Reflexen.

Veranstaltungsort

franz.K

Unter den Linden 23
72762 Reutlingen

Lageplan


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