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Spielereignisse | Paul Horn-Arena vom 23.Dezember 2012 Zu den letzten Spielen

87:75 (44:44)

Walter Tigers

-

Fraport Skyliners


14. Spieltag Basketball-Bundesliga


Spielbericht

Geschrieben am 25.12.2012, 15:36 Uhr

Extrem wichtig! Tigers besiegen FRAPORT SKYLINERS mit 87:75


Nach einer eher ernüchternden ersten Halbzeit, in der die WALTER Tigers in einer zerfahrenen Partie Mühe hatten, mit den FRAPORT SKYLINERS mitzuhalten, drehten die Tübinger in der zweiten Hälfte auf und erspielten sich so einen ungefährdeten und sehr wichtigen 87:75-Erfolg (44:44). Das Spiel gegen ALBA BERLIN am vergangenen Mittwoch hat trotz der Niederlage für mehr Lust auf Tiger-Basketball gesorgt. 2950 Zuschauer fanden trotz des vorweihnachtlichen Stresses den Weg in den Tübinger Dschungel.

Tübingen kommt schwer ins Spiel

Die Tigers starteten mit Josh Young auf der Position 1 (Aufbau), Reggie Redding und Vaughn Duggins auf dem Flügel sowie Kenny Frease und Tyrone Nash unter den Körben etwas verkatert ins Spiel. In einer Anfangsphase ohne größere Höhepunkte und mit vielen Fehlern auf beiden Seiten warteten die Tigers-Fans bis zur vierten Minute, ehe Duggins den ersten Feldkorb für die Hausherren erzielen konnte. Zahlreiche Tübinger Ballverluste und die wenig intensive Verteidigung der Hausherren nutzten die Gäste und zogen auf 5:11 davon (fünfte Minute). An der Freiwurflinie kämpften sich die Tigers dann auf 9:11 heran, ehe Nash in der siebten Minute mit dem zweiten Feldkorb den 11:11-Ausgleich erzielte. Irgendwie fehlte den Gastgebern gegen den Tabellenvorletzten aber etwas das Feuer, so ging es mit einem 16:17-Rückstand in die erste Viertelpause. 

Im Angriff fanden die Schützlinge von Tigers-Cheftrainer Igor Perovic zu Beginn des zweiten Viertels nun etwas besser in die Partie. Young erzielte den ersten Dreier der Gastgeber in dieser bisher eher durchwachsenen Partie und brachte sein Team so mit 19:17 in Front (elfte Minute). Doch in der Defensive machten die Raubkatzen da weiter, wo sie im mittelmäßigen ersten Viertel angefangen hatten, foulten den Frankfurter Forward Dion Dowell bei gleich zwei seiner Versuche von der Dreierlinie – einen davon verwandelte der Mainstädter sogar trotz Foul (19:21, 11. Minute). Neben einigen spektakulären Aktionen war das Spiel geprägt von Fouls und Ballverlusten. Absetzen konnte sich trotz kurzen Runs beiderseits keines der beiden Teams, sechs Führungswechsel zur Halbzeit legen ein klares Zeugnis über das Hin- und Herschwappen des Momentums in einer vor sich hinplätschernden Partie ab. Für einige Aufreger sorgte noch die letzte Minute des Spielabschnitts, als sich erst Frease beim Versuch, Zachery Peacock im Fastbrak vom Ball zu trennen, ein unsportliches Foul einfing und einige Sekunden später der Frankfurte Ted Scott Young beim Fastbreakkorbleger rüde zu Boden schickte und sich ebenfalls ein unsportliches Foul einhandelte. Hätten die Unparteiischen Scott mit einem disqualifizierenden Foul belegt, hätten sich die Gäste auch nicht beschweren dürfen. Mit 44:44 ging eine Partie in die Halbzeitpause, in der die Skyliners sich nach nur zwanzig Minuten schon 14 Fouls eingehandelt hatten und die Tübinger Raubkatzen schon ganze elf mal den Ball verloren hatten.

 

Kenny Frease nicht mehr zu stoppen

Die Hausherren machten zu Beginn der zweiten Halbzeit mehr Dampf, vier schnelle Redding-Punkte sowie ein schöner Block gegen Ted Scott, der bei jedem Ballkontakt mit Pfiffen bedacht wurde, sorgten für Stimmung auf den Rängen. Kurz darauf kassierte Redding aber Foul Nummer drei und musste fortan defensiv aufpassen. Schwach blieb Tübingen von außen – selbst die offensten Würfe verfehlten ihr Ziel. Das Spiel blieb also eng, nicht zuletzt weil sich auch die Gäste viele Fehler erlaubten. Mitte des Viertels erhöhten die Tigers das Tempo und zogen auf 59:52 davon. Bei Frankfurt lief in dieser Phase überhaupt nichts zusammen und Katzurin verlangte eine Auszeit. Die lange Durststrecke der Hessen beendete ein Dreier von Dion Dowell. Der Tübinger Vorsprung wuchs aber allmählich an. Ein sehenswerter Frease-Korb sorgte in der 29. Minute für das 64:55. In den letzten Spielabschnitt ging es mit einer 68:57-Führung. 

Nach nur 52 Sekunden des vierten Abschnitts nahm Frankfurts Katzurin bereits eine Auszeit. Offenbar hatte ihm der Start seines Teams nicht gefallen. Doch die Schwaben hatten nun Freude am Spiel. Die Defense war nun besser eingestellt und offensiv agierten die Tiger variabel – mit einem Frease als effizientem Verwerter unterm Korb. Ein Wahnsinns-Dreier von Duggins sorgte in der 35. Minute für eine beruhigende 79:64-Führung. Kurz darauf tat ihm das Johannes Lischka gleich und sorgte für die Vorentscheidung. Bis zu diesem Zeitpunkt punkteten in einer sehr ausgeglichenen Tübinger Mannschaft gleich sechs Spieler (Nash, Lischka, Redding, Young, Frease und Duggins) zweistellig. Beim Stand von 82:64 nahm Katzurin eine weitere Auszeit. Stehende Ovationen gab es in der 37. Minute, als Center Frease Feierabend machte. Mit 18 Punkten, sieben Rebounds und vier Assists nahm er auf der Bank Platz, auch der Tübinger Cheftrainer Perovic zeigte sich auf der Pressenkonferenz angetan von der starken Leistung des Bundesliga-Neulings: „Obwohl es für ihn eine schwere Aufgabe war, den schnellen Peacock zu bewachen, hat Frease heute ein super Spiel gemacht, dazu seine Vielseititgeit und sein Gefühl für das Spiel gezeigt", so der 38-Jährige. Der Rest war Schaulaufen. Mit 87:75 ging das Vorweihnachts-Spiel verdient an die Hausherren, die im zweiten Spielabschnitt ordentlich Gas gaben. 

Spielentscheidend war für Perovic heute die im Gegensatz zum Berlin-Spiel drastisch verbesserte Freiwurfquote der Tigers, die es ihnen vor allem in der ersten Hälfte der Begegnung ermöglichte, an den Frankfurter Gästen dranzublieben, bis sie dann in der zweiten Halbzeit die Drehzahl erhöhten und das Spiel so für sich entschieden. Frankfurts Katzurin hingegen war enttäuscht, dass seine Spieler ihre Vorteile in der ersten Halbzeit nicht in eine klare Führung ummünzen konnten und danach bei gleichschlechter Defense in der Offensive nachließen.

 

Dschungelgeflüster:


B-Boys im Einsatz: Während der Viertelpausen oder Auszeiten versüßten heute nicht die „Tigerinas“ den Fans das Warten auf die Fortsetzung des Spiels, sondern die B-Boys der Funk Fly Crew zeigten mit spektakulären Breakdance-Einlagen ihr Können.

Foultrouble: Gegen die Tigers sammelten die SKYLINERS aus Frankfurt ganze 28 Fouls, was zu einem beachtlichen Durchschnittswert von 2,8 Fouls pro Spieler führt. Profit schlugen daraus die Tübinger, die besonders in der ersten Halbzeit ohne ihre vielen Versuche von der Freiwurflinie sehr schnell ins Hintertreffen geraten wären.

Ihr wollt Ruben Spoden, Ihr bekommt Ruben Spoden: Als zu Ende des ersten Viertels auch Big Man Frease aus dem schon entschiedenen Spiel genommen wurde, forderten die Tübinger Anhänger lautstark den Einsatz von Flügelspieler Ruben Spoden. Dieser wurde von Perovic auch prompt eingewechselt – ob das aufgrund des Verlangens der Fans geschah oder aus einer freien Entscheidung des Trainers heraus, wird allerdings unklar bleiben.

Derby gegen Ulm in GELB: Vor Spielbeginn trug Tigers-Superfan Wolfgang Hermann ein selbstgebasteltes riesiges Papp-Trikot von Duggins durch die Halle, mit dem er die Fans aufforderte, zum Derby gegen die Ulmer Lokalrivalen in Gelb gekleidet in die Halle zu kommen.

Schweigeminute: Vor dem Spiel trauerte die Tübinger Basketball-Gemeinde um ihren langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeiter Dieter Zürn. Völlig überraschend verstarb Zürn am Samstag in einer Tübinger Klinik. Die WALTER Tigers und der SV 03 Tübingen verlieren mit ihm einen tollen Menschen und einen Mitarbeiter, der viel für den Tübinger Basketball getan hat. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und ihn nicht vergessen.

Hier gehts zur Spielstatistik!

 

WALTER Tigers Tübingen (Jens Melchert & Niklas Pempe)


- Spielbericht mit freundlicher Unterstützung von -





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