Spielereignisse | Paul Horn-Arena vom 30.Dezember 2012 Zu den letzten Spielen
67:82 |
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Walter Tigers |
- |
Ratiopharm Ulm |
16. Spieltag Basketball-Bundesliga
Spielbericht
Geschrieben am 01.01.2013, 18:49 Uhr
Tolles Derby endet mit einer Niederlage - 67:82 gegen den Erzrivalen ratiopharm Ulm
[walter-tigers.de] Eigentlich haben die Tigers alles richtig gemacht: Mit Per Günther und John Bryant wurden die beiden Köpfe der Ulmer aus dem Spiel genommen, doch wie in der griechischen Sage wuchsen andere Köpfe nach: Steven Michael Esterkamp im zweiten Viertel, Dane Watts unter den Brettern und Sebastian Betz als Energizer von der Bank ließen die Tübinger Tigers im letzten Spiel des Jahres 2012 als Verlierer vom Platz gehen - ausgerechnet gegen den Erzrivalen aus Ulm. Nach dem Spiel entschuldigte sich Coach Igor Perovic für sein technisches Foul kurz vor Schluss: "Es tut mir leid, da war ich zu unbeherrscht. Vielleicht hätten wir sonst noch eine Chance gehabt, doch das hat unseren Lauf unterbrochen", übte sich der Tübinger Übungsleiter in Selbstkritik. Doch vor allem waren die fünf Minuten vor der Halbzeit nichts, der 6:23-Lauf war am Ende eine zu große Hypothek. Zudem konnten die Tübinger ihrerseits eine schwache Leistung ihres Leistungsträgers Vaughn Duggins (2/14 Feldwürfe, 0/5 Dreier) nicht kompensieren - hier zahlte sich auch die größere Rotation der Ulmer aus.
Steven Esterkamp bringt die Ulmer ins Spiel
Insgesamt fünf Allstars auf beiden Seiten, zwei kolossale Brettcenter im direkten Duell, etwa 700 Gästefans in der Paul Horn-Arena, Live-Übertragung im Fernsehen und das ganze gegen den Lieblingsgegner aus Bayrisch-Schwaben. Kurz vor Silvester war das Parkett bereit für ein vorgezogenes Feuerwerk beim heißesten Derby der Beko BBL: Tübingen gegen Ulm. Überraschend begannen die Tigers mit Cameron Wells als Point Guard. Ansonsten waren auf beiden Seiten keine Überraschungen in der Starting-Five. Gut für die Tübinger waren jedoch die ersten Aktionen von Bryant auf Ulmer Seite. Zwei Korbleger fanden nicht ihr Ziel und ein Pass wurde von Wells abgefangen und in die ersten Tigers-Punkte umgemünzt. Der MVP der letzten Saison war weiter in guten Händen bei Kenny Frease und so kamen die Gäste aus Ulm nur schwer ins Spiel. Ganz anders die Tigers: Aus einer guten Verteidigung machten sie das Spiel schnell und nach einem fulminanten Dunk von Frease und einem Abstauber von Reggie Redding zum 10:6 musste Leibenath die erste Auszeit nehmen. Zwei Minuten vor der ersten Pause war das Spiel dann wieder ausgeglichen, auch weil die Tübinger Allan Ray immer wieder Platz gaben und der diesen nutzen konnte. Redding netzte jedoch kurz darauf einen Dreier ein und nach zwei Freiwürfen von Johannes Lischka hatten sich die Hausherren wieder ein kleines Polster von fünf Zählern erarbeitet (19:14). Bis zur Viertelpause kamen die Gäste jedoch wieder bis auf einen Zähler heran (19:18).
16:0-Lauf für Ulm
Der zweite Abschnitt begann mit einem Blackout der Tigers, als der erste Einwurf von Duggins bei Lance Jeter landete, der unbedrängt zum Korb gehen konnte. Der folgende Dreier von Johannes Lischka, der ein paar Mal auf dem Ring tanzte, war daher umso mehr Balsam auf die Tübinger Fanseele. Überhaupt Lischka: Der Tübinger Allstar war besonders heiß und sorgte mit vielen Rebounds und hohem Einsatz für einen kleinen Lauf bei den Tigern. Nach einem feinen Mitteldistanzwurf von Robert Oehle betrug die Führung acht Punkte (28:20), doch Ulm kam zurück, und wie: Drei schnelle Dreier von Esterkamp, Bryant und Sebastian Betz sorgten für Entsetzen auf den Gesichtern der Gelben und zwangen Coach Perovic zu einer Auszeit. Er brachte nun Frease und Redding zurück, doch der Faden war gerissen und das Momentum war nun eindeutig auf Ulmer Seite. Sie legten noch einen Dreier drauf und erst Frease beendete den 0:16-Lauf mit einem Korb zum 30:36. Doch Esterkamp hatte sich nun richtig warm geschossen: Sein dritter Dreier in diesem Viertel ließ die Gelben wieder etwas leiser werden. Kurz darauf eine Schrecksekunde auf dem Parkett: Nach einem Zusammenstoß der beiden Giganten Frease und Bryant ging der Ulmer zu Boden und musste ausgewechselt werden. Frease nutzte die entstandene Lücke unter dem Korb noch einmal und konnte den Rückstand zur Pause auf unter zehn Punkte reduzieren (34:43). Der 6:23-Lauf in der zweiten Hälfte des zweiten Viertels sorgte dennoch dafür, dass die Gäste zuversichtlicher in die Kabine gehen konnten.
Die zweite Halbzeit begann wieder gut für die Tigers, als Esterkamp einen ganz freien Dreier daneben schoss. Bei den Tübingern sollte es über zwei Minuten dauern, ehe der nun startende Josh Young per Freiwurf die ersten Punkte erzielen konnte. Dennoch war weiterhin Sand im Offensivgetriebe der Hausherren. Einfache Korbleger wurden verlegt, sodass trotz der weiterhin guten Verteidigung insbesondere gegen Bryant der Rückstand nicht verkürzt werden konnte. In der Folge wurde es auf beiden Seiten sehr hektisch mit wenig ansehnlichen Aktionen jedoch unbändigem Kampf. Positiv hervorzuheben sind hier sicherlich auch die Schiedsrichter, die auf beiden Seiten viel liefen lassen und dennoch eine klare Linie hatten. Die Tübinger nutzten diese Phase insgesamt besser und kamen wie das sprichwörtliche Eichhörnchen Punkt um Punkt heran. Nach einem freien Dreier aus der Ecke durch Kapitän Young betrug der Rückstand nur noch drei Zähler und die Halle bebte (45:48, 27. Minute). Dass die Schwaben nicht in Führung gingen, hatten sie sich jedoch auch selbst zuzuschreiben, denn weiterhin wurden gute Chancen nicht genutzt. Einige Ballverluste taten das ihrige und so ging es mit einem Sechs-Punkte-Rückstand in den Schlussabschnitt (49:55).
Turbulente Schlussphase
Im vierten Viertel begannen beide Coaches ohne ihre beiden Center und spielten mit einer kleinen schnellen Aufstellung. Während auf Tübinger Seite Tyrone Nash und Lischka die großen Positionen bekleideten, waren dies auf der Gegenseite Daniel Theis und Watts. Die Gäste kamen damit besser zurecht und konnten wieder etwas davonziehen. Beim Stande von 50:61 in der 33. Minute hatte Perovic genug gesehen und nahm sich seine Tiger zur Brust. Danach gab es wieder eine Schrecksekunde, als Kapitän Young nach hartem Einsteigen von Theis gegen Lischka auf den Boden sank, längere Zeit liegen blieb und ausgewechselt werden musste, während die Ulmer Fans einen "Hubschraubereinsatz" forderten. Kurz darauf kam Young jedoch zurück und gab dem glücklosen Duggins seine erste Verschnaufpause heute. Zwei Wahnsinnsdreier von Jeter und Betz ließen das Momentum wieder auf Ulmer Seite kippen (54:67, 35. Minute), doch die Tigers gaben sich nicht auf. Nach dem vergebenen Fastbreak-Korbleger des ansonsten besten Tübingers am heutigen Tage, Johannes Lischka (13 Punkte, zehn Rebounds), allerdings schien es klar, dass es heute eine Niederlage geben würde. Zu clever präsentierten sich die Gäste von der Donau, da halfen auch die letzten zwei Minuten nichts. Zwar kamen die Tigers nochmals auf sieben Zähler heran, doch eine strittige Situation an Young bei einem Fastbreak mit anschließenden Technischen Fouls von Perovic und später auch Young nutzten die Ulmer zu vier Freiwürfen und stellten so den 67:82-Endstand her.
Dschungelgeflüster:
Rückkehrer I: Watts lieferte bei seiner Rückkehr in den Tigerkäfig eine starke Leistung ab. 15 Punkte und zwölf Rebounds erzielte der ehemalige Tübinger für Ulm und kompensierte so die schwache Leistung des MVP Bryant mehr als genug.
Rückkehrer II: Der zweite ehemalige Tübinger Spieler, Pascal Roller, agierte als Co-Kommentator bei der Live-Übertragung von SPORT1 ebenfalls gewohnt souverän.
Feuerwerk auf den Rängen: In der Pressekonferenz lobten beide Coaches unisono die tolle Kulisse. Beide Fanlager gaben zum Jahresabschluss nochmal alles und heraus kam eine tolle Derbystimmung, die auch fairer ablief als in den vergangenen Jahren.
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WATER Tigers Tübingn (Markus Kueper)
- Spielbericht mit freundlicher Unterstützung von -
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