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Spielereignisse | Paul Horn-Arena vom 09.Februar 2013 Zu den letzten Spielen

99:69 (47:32)

Walter Tigers

-

Phoenix Hagen


22. Spieltag Basketball-Bundesliga


Spielbericht

Geschrieben am 10.02.2013, 23:10 Uhr

Ein Offensivspektakel! 99:69-Sieg gegen Phoenix Hagen


[walter-tigers.de] Einen Spieler herauszuheben ist heute wirklich schwer. Reggie Redding, Vaughn Duggins, Johannes Lischka und Kenny Frease waren heute alle in der engeren Auswahl zum Spieler des Spiels. Doch diese Auszeichnung verdiente sich heute eindeutig Cameron Wells, der nicht nur mit 21 Punkten Topscorer, sondern insgesamt der Chef auf dem Parkett war. Am Ende setzten sich die WALTER Tigers Tübingen dank einer starken Leistung souverän gegen den Tabellennachbarn Phoenix Hagen vor 2500 Zuschauer in der Paul Horn-Arena mit 99:69 (47:32) durch.

Nervöser Beginn von beiden Teams

Die Tigers erwischten einen guten Start. Die ersten beiden Wurfversuche von Redding und Duggins fanden ihr Ziel und brachten die Hausherren nach einer Minute mit 5:2 in Front. Doch in den nächsten beiden Minuten sollte den Hausherren nichts mehr gelingen. Die Anfangsphase war ausgeglichen - Hagen drückte aufs Tempo, die Tübinger gingen mit und waren defensiv gut sortiert. Mitte des Startviertels ließen die Schwaben einige gute Wurfmöglichkeiten ungenutzt, so dass sich die Feuervögel auf 15:11 absetzen konnten. Tigers-Cheftrainer Igor Perovic brachte Energizer Lischka, der sich sofort ins Getümmel schmiss, einen Offensivrebound griff und nur  durch ein Foul zu stoppen war. An der Linie traf Lischka einen der beiden Freiwürfe zum 12:15. Ins Spiel der Tigers schlichen sich nun Unkonzentriertheiten ein. Ein Turnover hier, ein unsportliches Foul dort und Hagen lag mit 18:12 in Front. Auf das Konto von Larry Gordon gingen alleine die Hälfte der Gäste-Zähler. Redding und Lischka sorgten mit viel Zug zum Korb für vier schnelle Tiger-Punkte. Hagens Coach Ingo Freyer bat zur Auszeit. Mit einem 17:20-Rückstand endete das erste Viertel, weil sich die Tigers beim letzten Angriff einen weiteren Ballverlust erlaubten anstatt den Rückstand zu verkürzen.

Tigers dominieren Spiel ab dem zweiten Viertel

Im zweiten Viertel waren es dann die Hagener Gäste, die sich in der Offensive Fehler leisteten. Die ersten vier Angriffe des Viertels verliefen für die Feuervögel erfolglos. Daraus schlugen die Tübinger Profit, erst zögerlich, aber dann immer entschlossener. So konnten die Hausherren in der 13. Minute des zweiten Spielabschnitts durch Frease auch die Führung zurückerobern (22:20). Nach einem trotzigen Korbleger von David Bell zum zwischenzeitlichen Ausgleich gerieten die Tigers weiter in Fahrt, legten einen schnellen 6:0-Lauf hin und zwangen den Hagener Chetrainer Ingo Freyer so, eine Auszeit zu nehmen (14. Minute). Diese zeigte aber wenig bis gar keine Wirkung. Angetrieben von Frease, der unter den Körben dominierte und folgerichtig zur Halbzeit bereits stattliche acht Rebounds auf seinem Konto hatte, und dem bärenstarken Wells, der neben seiner hervorragenden Offensivleistung auch die Hagener Aufbauspieler defensiv in ihre Schranken wies, zogen die Schwaben immer weiter davon. Durch eine bissige Verteidigung und die sich daraus ergebenden Fastbreakmöglichkeiten sowie klare Vorteile unterm Korb (27:19 Rebounds zur Pause) konnten die Hausherren bis zur Halbzeitpause ihren Vorsprung auf einen beachtlichen 47:32-Zwischenstand ausbauen.

Im dritten Abschnitt startete der bärenstarke Lischka für den mit drei Fouls belasteten Tyrone Nash. Der erste Tigers-Angriff gehörte jedoch wieder Frease, der in bester Luc-Longley-Manier den Ball rückwärts in den Korb legte. Danach wurde kurz die Sportart gewechselt, als Duggins Redding mit einem Touchdown-Pass über das ganze Feld mustergültig bediente. Die Zuschauer waren also weiterhin bestens unterhalten, und die Tigers hielten ihren Vorsprung und bauten ihn sogar auf 20 Zähler aus (57:37). Grund genug für Freyer, seine erste Auszeit der zweiten Hälfte zu nehmen. Diese sollte Wirkung zeigen, denn drei Minuten später war es Perovic, der seine Männer zu sich zitierte, weil Hagen auf 63:49 verkürzen konnte. Kurz darauf kassierte der bis dahin mit 17 Zählern stärkste Werfer auf dem Parkett, Frease, Foul Nummer vier und wurde ausgewechselt. Hagens Gordon erwies seinem Team in der 29. Minute einen Bärendienst. Zunächst stoppte er einen Fastbreak von Lischka recht grob und wurde dafür mit einem unsportlichen Foul bestraft. Darüber regte er sich derart auf, dass er zudem noch ein technisches Foul kassierte. Tübingen nutzte dies und zog wieder auf 71:51 davon. Kurz darauf ging es mit einer deutlichen 77:54-Führung in die letzte Viertelunterbrechung. Nash stopfte den Ball mit der Sirene durch die Reuse. 

Hagen am Ende chancenlos

Der Start ins Schlussviertel verlief nach dem Geschmack der Zuschauer. Hagen drückte noch einmal aufs Tempo, die Tübinger Defense hielt aber. Sieben Minuten vor dem Ende nahm Freyer eine weitere Auszeit - der Rückstand seines Teams war auf 24 Punkte gewachsen(82:58). Die Gäste versuchten es nun noch mit einer aggressiven Ganzfeldpresse, auf die die Tübinger aber sehr gut eingestellt waren. Als Wells einen Fastbreak zum 90:63 abschloss, war es dem letzten Zuschauer in der Halle klar, dass die Tigers einen verdienten Sieg einfahren würden. Die Frage, die noch blieb, war, ob die 100 Punkte geknackt werden würden. Beantwortet wurde sie von niemandem, denn der Score blieb bei 99 stehen. Macht nix, ein ganz starkes Spiel der Tigers endete völlig verdient mit 99:69 gegen Phoenix Hagen und Tübingen bleibt damit im Kampf um den achten Platz im Rennen.

Dschungelgeflüster:

Leicht orientierungslos: Im erstem Viertel, in dem Raubkatzen wie Phoenixe eher nervös spielten, traten gleich zwei Hagener Spieler, namentlich Mark Dorris und David Bell, ohne ersichtliche Not ins Aus und sorgten so für einen Ballverlust, der auf diese Art und Weise nicht nötig gewesen wäre.

Zirkusreif: Wirklich erfolgreich verlief der letzte Tübinger Angriff des zweiten Viertels zwar nicht, doch sehenswert war er auf jeden Fall. Erst rettete Josh Young mit einem spektakulären Sprung den Ball davor, ins Rückfeld zu gehen, doch so heldenhaft Youngs Einsatz auch war, der Ball, den er zurück in die Hagener Hälfte geschleudert hatte, konnte von Johannes Lischka nur davor gerettet werden, ins Aus zu gehen, indem dieser sich wiederum dem Spielgerät hinterher warf. Doch der ganze Einsatz war vergeblich, der Ball landete wieder bei den Hagenern Feuervögeln, die allerdings vor Viertelende keine erfolgreiche Aktion mehr zustande brachten.

Starke Steigerung: Überragend war heute Wells, der mit ganzen 21 Punkten der beste Punktesammler der Tigers war. Der vorherige Bestwert des Guards, der sonst eher zurückhaltend aufgetreten war, lag bei 13 Punkten, eine satte Steigerung also. Diese Scoringleistung veredelte der 24-jährige mit grandiosen fünf Steals und wurde so der Matchwinner für seine Mannschaft.

"Crashtest": In der 35. Minute des letzten Spielabschnitts ereignete sich in der Paul Horn-Arena Kurioses. Die beiden Hagener Spieler Gordon und Dorris stießen in der Defensive zusammen, stolperten und blieben für einen kurzen Moment verknäuelt übereinander liegen, bis sie sich wieder aufrappelten und weiterspielten.

WALTER Tigers Tübingen (Jens Melchert & Niklas Pempe)


- Spielbericht mit freundlicher Unterstützung von -





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